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Diabetisches Fußsyndrom

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) - auch „Diabetischer Fuß“ genannt - ist eine schwerwiegende Komplikation im Zusammenhang mit Diabetes Mellitus.

Drei wesentliche Faktoren die zum diabetischen Fußsyndrom beitragen:

  • Nervenschädigungen (periphere Neuropathie)
  • Durchblutungsstörungen
  • Bakterielle Infektionen

Fast 30-40 Prozent der Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom haben eine Nervenerkrankung (Polyneuropathie). Die Betroffenen nehmen Schmerzen an den Füßen gar nicht oder nur eingeschränkt wahr. Die Folgen können Fehlhaltungen des Fußes mit Störungen im Bewegungsablauf oder eine verstärkte Hornhautbildung mit Schwielen sein. Aufgrund der Nervenschädigung vermindert sich außerdem die Schweißproduktion, in der Folge weiten sich die Hautgefäße und die Haut wird trocken und rissig – ebenfalls ein Nährboden für offene Wunden.

Die Nervenschädigung kann auch zu Verformungen des Fußes und des Fußskeletts führen. Diese Sonderform des diabetischen Fußsyndroms wird als Charcot-Fuß bezeichnet. Es kommt dabei zu einer Reihe akuter und chronischer Veränderungen der Fußgelenke durch Knochenauflösung, Umbauprozesse und Gelenkversteifungen. Ursache sind kleine Knochenbrüche, die von dem Betroffenen häufig nicht wahrgenommen werden, da das Schmerzempfinden gestört ist.

Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine sind eine weitere Ursache des DFS. Bei Vorliegen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) heilen Wunden deutlich langsamer und das Amputationsrisiko steigt. Fast die Hälfte der Menschen mit einem diabetischen Fußsyndrom leidet an PAVK. Ein typisches Symptom für eine Durchblutungsstörung ist die sogenannte Schaufensterkrankheit: Die Waden schmerzen oder krampfen beim Gehen. Bleibt man stehen, hören die Schmerzen auf.

Sind die Füße schlecht durchblutet, ist auch die körpereigene Abwehr vermindert, kleine Fußwunden können sich leichter bakteriell entzünden und im schlimmsten Fall eine Amputation von einzelnen Zehen bis hin zum gesamten Fuß (Bein) nach sich ziehen.

Tipps zur Vorbeugung und Pflege:

  • Auf gutes Schuhwerk achten (nicht zu eng und weich gefüttert), es gibt auch spezielle Diabetikerschuhe bzw. Einlagen
  • Nicht barfuß laufen!
  • Socken mit hohem Baumwollanteil tragen, darauf achten das Nähte und Bund nicht einschnüren
  • Jeden Tag die Füße auf Veränderungen kontrollieren. Bei eingeschränkter Bewegung gibt es spezielle Diabetikerspiegel dafür.
  • Die Füße regelmäßig einfetten. Salben und Cremes sollten viel Fett, aber wenig Wasser enthalten.
  • Täglich die Strümpfe (mit hohem Baumwollanteil) wechseln.
  • Schwielen und Hühneraugen von geschulten Fußpflegern entfernen lassen. Keine Hühneraugenpflaster, -salben oder -tinkturen verwenden!
  • Nägel feilen, nicht schneiden; Ecken etwas abrunden.
  • Bei Hautverletzungen keine Fußbäder nehmen, sondern die Stellen mit ungefärbten Hautdesinfektionsmitteln behandeln und mit sterilen Mullbinden verbinden.
  • Hautverletzungen umgehend dem behandelnden Arzt zeigen.
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Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten führt.

 Man kann zwei Arten unterscheiden:

  • Diabetes Typ 1 - Die Insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse sind zerstört, der Körper kann kein Insulin mehr produzieren. Diabetiker mit Typ 1 müssen sich mehrmals täglich Insulin spritzen. Oftmals sind Kinder und Jugendliche davon betroffen.
  • Diabetes Typ 2 - Zwar ist (zumindest zu Beginn der Erkrankung) ausreichend Insulin vorhanden, es ist aber in seiner Wirkung eingeschränkt. Wer viel isst, läuft Gefahr, dass sich Fett im Bauchraum ablagert. Somit wird die Empfindlichkeit von Muskel- und Fettzellen vermindert, den Blutzucker aufzunehmen (Insulinresistenz).

 

Die Bauchspeicheldrüse muss immer mehr Insulin produzieren, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen – bis die Zellen in der Bauchspeicheldrüse schließlich erschöpfen. Der Blutzuckerspiegel im Blut bleibt hoch, die Gefäße nehmen Schaden.
Faktoren, die diesen Prozess begünstigen, sind Übergewicht, Diabetes in der Familie (vor allem bei Verwandten 1. Grades), Diabetes in der Schwangerschaft, mangelnde Bewegung, hoher Blutdruck oder ein gestörter Fettstoffwechsel (hohe Triglyzeride und erniedrigtes HDL-Cholesterin).

Lange Zeit verursacht der ständig erhöhte Blutzucker keine Beschwerden, allerdings greift er die Gefäße massiv an.Erste Anzeichen dieser Schädigung können Kribbeln in den Beinen, verstärkter Durst, bleierne Müdigkeit oder auch auffallender Konzentrationsmangel sein.

In der Vergangenheit wurde Diabetes Typ 2 auch als sog. „Altersdiabetes“ bezeichnet – tragischer Weise betrifft diese Krankheit in heutiger Zeit oftmals auch schon junge Menschen.